Dienstag, 7. April 2015

Ich bleib heut Zuhaus'

Schon eine Weile her seit meinem letzten Post. Mittlerweile war ich noch 2 Mal beim Ultraschall und es war alles in Ordnung. Es gab einen kleinen Bluterguss, der mir Sorgen bereitete, mittlerweile ist der aber im Vergleich zum 2cm Dickerchen fast verschwunden.

Morgen beginnt die 11. Schwangerschaftswoche, dann sind es noch 2 Wochen, bis wir es auch im größeren Bekanntenkreis nicht mehr verheimlichen, ich es an der Arbeit sage etc. Das Gefühl dieses Wartens ist irgendwie seltsam, es fühlt sich ja alles momentan gut an. So gut, dass der Tee heute morgen wieder raus musste, aber das soll ja angeblich ein gutes Zeichen sein mit der Übelkeit. Na gut. Wenn's sein muss. Aber dass jetzt wirklich noch was passieren soll, kann man gar nicht so recht glauben. Die vielen Geschichten und Schicksale (manchmal weit über die 12. Woche hinaus) haben mich aber sehr vorsichtig werden lassen. Nicht, dass ich mich nicht freue. Aber es ist eben keine nach 3 Monaten des Probierens entstandene, "natürliche" Schwangerschaft. Seit mehr als einem Jahr werden wir ständig vermessen, kontrolliert, begutachtet. Wir wägen Risiken ab und freuen uns über jeden nächsten kleinen Schritt. Und so ist es jetzt einfach auch.

Unbeschwerte Freude passt einfach gerade nicht so rein. Freude ja, unbeschwert nein. Aber das ist auch nicht so tragisch. Man kann etwas trotzdem genießen, ohne dass es komplett unbeschwert ist. Man kann etwas Schönes, Positives daraus machen, obwohl man ein paar Hintergedanken im Kopf hat, die einen vorsichtig sein lassen. Das heißt nicht, dass es keine glücklichen Momente gibt. Dass mein Mann mir nicht dauernd den Bauch streichelt und ein Grinsen im Gesicht hat. Dass ich Tränen in den Augen habe, wenn ich es engen Freunden erzähle. Dass ich mir ausmale, wie das wohl sein wird, wenn hier ein kleines Würmchen das Haus zusammen schreit (gehört das eigentlich auch zu den positiven Dingen? :)). Aber als Kinderwunsch Kandidatin geht man die Sache halt irgendwie anders an. Oder Quatsch, ich gehe das anders an. Ich find es gar nicht schlimm, wenn andere das anders machen, jeder hat seinen bzw. ihren Weg.

Ich für meinen Teil muss jetzt wohl mal lernen, einen Gang runter zu schalten. Heute nicht an die Arbeit zu gehen, ist ein Teil davon. 4 Wochen lang nicht ein Mal Laufen zu gehen, weil Monsieur Bluterguss das ja nicht zu gut finden könnte, auch. Aber das sind alles keine Entbehrungen. Das ist, was viele von uns vor der Zeit der Schwangerschaft durchgehen müssen. Alles ab jetzt ist pillepalle (fragt mich nach der Geburt nochmal, bitte).

Ich sitze also jetzt hier, trinke meinen Tee und bitte darum, er möge wohl drin bleiben, so dass ich dann morgen wieder arbeiten gehen kann. Im besten Fall habe ich jetzt nämlich noch 6 Monate, um ein großes Projekt zu starten und abzuschließen und das wäre doch ein schönes Ziel.